Ausmalung der Marienkapelle und der Kirche St. Afra
• Ausmalung der Kirche
• Einweihung Marienfigur / Bildnis St. Philipp Neri
Apsis mit Josephsaltar
Im Anschluss an das 4. Joch springen wir zurück ins rechte Seitenschiff und schließen dieses ab.
Die Apsis mit dem Josephsaltar thematisiert die Abstammung Josephs anhand des Bildmotivs der Wurzel Jesse. Diese stellt die Abstammung aus dem Hause des Königs David als Lebensbaum dar, ausgehend von Jesse, dem Vater Davids, des Königs von Juda und Israel. Da der Stammbaum ellenlang ist, fällt die Entscheidung auf 4 Könige: David, Salomon, Asa und Ezechias ( plus Jesse). So der Plan.
rechts: die Ausgangssituation
Wir arbeiten uns sowohl von oben als auch von unten vor.
Oben im Deckengewölbe werden die Figuren skizziert, im unteren Bereich wird die Steinarchitektur angelegt. Wo nix ist ( Bild mitte), hier im Beispiel keine Sandsteinbrüstung unter dem Wanddurchbruch, da wird die malerische Illusion erschaffen – jetzt ist da was ( Bild rechts).
Im Deckengewölbe werden die 4 ausgewählten Könige plaziert, umrankt und miteinander verbunden durch die Wurzel Jesse. Über den Häuptern der Könige bildet eine stilisierte Lilie, gewachsen aus dem Josephsstab, den krönenden Abschluß.
Von links nach rechts: David | Salomon skizziert | ..und farblich gefasst | Asa | Ezechias
Die Säulen, Kapitelle und Rippen bekommen eine Sandsteinstruktur, die im oberen Teil von einem zweifarbigen Zierband abgöst wird.
Mit einer Darstellung Marias, umgeben von einem Strahlenkranz im letzten Abschnitt des Deckengewölbes, schließt sich der Kreis.
ganz links : Detail mit zweifarbigem Zierband und Ornament
links : Maria mit Strahlenkranz
Auf der rechten Seite: Ausarbeitung des Deckengewölbes.
Der Altar steht wieder am gewohnten Platz und Joseph fühlt sich wohl im Kreise seiner Vorfahren. Ausgesuchte Details laden zum Betrachten ein.
4. Joch / linkes Seitenschiff
Im linken Seitenschiff gibt es momentan nur 2 Joche, das 4. befindet sich unmittelbar vor dem Marienaltar.
Daher ist hier die Farbgebung und Symbolik entsprechend ausgerichtet.
Vorherrschende Farbe ist Blau, und zwar das Marianische!
Wie bei den anderen Jochen macht die Steinarchitektur und die Sandsteinoptik der Pfeiler und Bögen den Anfang. Und nun das Blau. Zu diesem Thema entfachte sich eine leidenschaftliche Diskussion, die uns dazu führte mit vier Farbtönen zu arbeiten. So waren alle zufrieden und das Ergebnis war phantastisch.
Von den Rippen, bestückt mit Olivenzweigen und Granatäpfeln, arbeiten wir uns vor zum Mittelpunkt des Kreuzgewölbes.
Hier entsteht ein achtstrahliger Stern, von einem Kreis umgeben. An diesem endet das Motiv der Rippen und wird fortgeführt als bronzefarbenes Ornament (auf dem 4-fach getupften Blau kommt es natürlich wunderbar zur Geltung).
Nun noch ein paar Details…
ein Distelfink
Posamente, diesmal in blau
die Taube mit ölgefüllter Phiole
Marienkäfer und..
Schmetterling
Jedesmal, wenn wir in der Kirche arbeiten, geniessen wir die angenehme Atmosphäre, das herzliche Miteinander und die leidenschaftlichen Diskussionen. All das trägt dazu bei, dass wir hier, in harmonischer Zusammenarbeit ein Werk schaffen können, das einzigartig ist.
3. Joch / rechtes Seitenschiff
links: die Ausgangssituation im 3. Joch mit z.T. bereits gespachtelten Flächen.
Oben im Bild sehen wir eine Seitenwand mit Nische. Normalerweise steht hier der heilige Augustinus auf einem Sockel. Er musste kurz weichen – wegen der Arbeiten und außerdem wird er restauriert.
Wand und Nische werden mit Steinarchitektur versehen, die Decke getupft und für die Rippen haben wir diesmal einen kräftigen Rotton gewählt, der von einem schwarzweißen Würfelband umschlossen wird.
Die Nische bekommt einen Ausblick (thematisiert werden 2 Szenen aus dem Leben des Augustinus) und wird umrahmt von dunkelrotem Ziegelstein.
Das Rot der Rippen bildet einen kontrastreichen Untergrund für Weinblätter und Weizengarben, die sich am höchsten Punkt des Kreuzgewölbes verbinden.. Dahinter ergießt sich kaskadenartig der Weizen und bildet mit seinen auslaufenden Strahlen fast eine malerische Dachkonstruktion.
Auch Augustinus hat seinen Platz gefunden, mit neuer Konsole und phantastisch restauriert.
Beide Photos : Dr. M. Charlier
…und nun noch ein paar abschließende Details.
Turteltauben
Foto:Dr. M.Charlier
Schmetterling
im Weizen
Posamente
Die Decke wird zweifarbig getupft und die gewölbeunterteilenden Randstreifen angelegt.
Auf blauem Untergrund entstehen Lilien – und Rosenranken die sich weiter oben kreisförmig vereinigen.
( An der Eleganz auf der Leiter arbeiten wir noch 😉
1. Joch im rechten Seitenschiff
Die Ausgangssituation im Seitenschiff, 1. Joch.
Rechts der Beichtstuhl, geradeaus in der Wandnische verliert sich der hl. Nepomuk auf einer großen und kahlen Fläche. Insgesamt wirkt der Raum recht kühl und wenig einladend.
Wir übernehmen die Steinarchitektur aus dem Hauptschiff.
An der Decke entstehen Efeu – und – Stechpalmenranken, harmonisch angereichert mit allerlei Getier, bezugnehmend auf die christliche Symbolik.
Die Deckenmalerei wird fertiggestellt. Efeu – und – Stechpalmenranken verbinden sich im höchsten Punkt des Kreuzgewölbes zu einer Einheit. Und selbst die Kirchenmaus wagt einen Blick auf die künstlerisch gestaltete Umgebung.
Grooossartig ! . . . . . .
gestaltet sich die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den Bewohnern des Institutes.
Wir bedanken uns für das lebendige Interesse an unserer künstlerischen Arbeit, die friedvolle, herzliche Atmosphäre, die aufmerksame Fürsorge und Pflege der Künstler… die besten Voraussetzungen für die Entstehung eines Werkes, dass alle Beteiligten mit Freude erfüllt.
Ausmalung der Kirche St. Afra | Institut St. Philipp Neri
Ausmalung der Marienkapelle
Der Gebäudekomplex des St. Afra-Stifts, ein mit roten Backsteinen verkleiderter bzw. weiß verputzter Mauerwerksbau im Bezirk Mitte, Berlin, besteht aus einem in die geschlossene Blockrandbebauung eingebundenen fünfgeschossigen Wohnhaus, zwei Seitenflügeln und Quergebäuden. In einem dieser Quergebäude ist die dreischiffige Hallenkirche integriert.
Beeindruckend ist der zweischiffige Gewölbegang, der vom seitlich gelegenen Eingangstor zum Querflügel führt und den beschaulichen Innenhof erschließt. Auf dem Innenhof erkennt man rechts einen rundgemauerten Turm (ehemals ein Treppenhaus), mit Zugang vom Gewölbegang.
Hier befindet sich heute die Marienkapelle.
Vorgabe und Entwurf
Ausgangssituation:
Weiß verputzte dreiviertel- Apsis mit auf dem Boden aufsitzendem Spitzbogenfenster, welches durch den Altartisch größtenteils verdeckt ist.
Vorgabe des Auftraggebers:
Die flache Decke als Gewölbe andeuten. Im oberen Wandabschnitt drei Fenster mit Darstellungen der drei Marienwallfahrtsorte Tschenstochau, Loreto und Altötting. Darunter eine Draperie aus blauem Stoff.
Unsere Lösung:
Decke nach oben öffnen. Gewölbe reduziert auf fünf Gewölbestreben mit Blick zum Himmel. Die drei Marienwallfahrtsorte unterteilt durch Säulen, darunter die Draperie. Marienstatue höher positionieren auf Konsole über Spizbogenfenster. Altartisch mittig öffnen, um das Fenster einzugliedern und dem Raum mehr Licht zu geben.
Wir legen los.
Während an der Decke das Himmelsgewölbe entsteht, wird der Eingang zur Kapelle mit Scheinarchitektur versehen.
Das Deckengewölbe
Ein bis auf die wesentlichen Bestandteile reduziertes Deckengewölbe öffnet den Raum nach oben.
Mittig ein Schlussstein mit stilisierter Lilie. Das sich anschließende Gesims wird von vier Rundsäulen getragen, die die Aussicht auf die gewünschten Wallfahrtsorte Altötting, Loreto und Tschenstochau freigeben.
Darunter eine Draperie in Blau: Borte, Schabracke und Vorhang
Um die Architektur des Raumes abzurunden, stößt der Vorhang im unteren Bereich auf rundgemauerte Steinquader.
Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war die Perspektive. Durch die Rundung des Raumes, konnten auf die üblichen Hilfsmittel, wie Schnur und Lineal, nicht zurückgegriffen werden. D.h. sportliche Betätigung war hier Programm -immer heiter, rauf und runter von der Leiter.
Ein Projekt, das uns am Herzen liegt.
Entstanden in schöner Umgebung, inspirierender Atmosphäre, umgeben und umsorgt von lieben Menschen die hier leben und wirken.
Eine Insel der Ruhe, mitten im Großstadtgetöse.
Einweihung der Marienfigur /
Bildnis St. Philipp Neri
Am 15. August 2019 zu Maria Himmelfahrt feierte das Institut St. Philipp Neri sein 15jähriges Bestehen.
Zu diesem feierlichen Anlass wurde in unserem Atelier eine Marienfigur in Ton modelliert und im Anschluss in Gips gegossen. Die farbliche Fassung wurde der Kapelle harmonisch angepasst.
Nach einem feierlichen Gottesdienst ging es mit der neugeweihten Marienfigur zu ihrer Kapelle im Kreuzgang und zur Weihe des Philipp-Neri-Bildnisses in den Innenhof.
Das Bildnis des St. Philipp Neri im Innenhof des Instituts.